Als Kinder können wir uns nicht vorstellen, dass unsere eigenen Eltern eines Tages sterben sollen. Sie stellen einen imaginären Schutz gegen die Unbillen dieser Welt dar. Doch, wenn wir älter werden, dann sehen wir zu, wie unsere Eltern altern, vielleicht hilflos werden und schließlich unsere Unterstützung brauchen. Spätestens dann wird uns klar, dass sich hier ein Naturgesetz erfüllt und wir der Tatsache eines nahenden Todes ins Auge blicken müssen.
Das gleiche Schicksal ereilt uns, wenn Menschen in unserem Umfeld erkranken und Heilung nicht mehr erreichbar ist. Die Möglichkeit des Todes stellt sich in den Raum. Wieder stellt sich die Frage nach dem persönlichen Umgang mit dem Thema. Werden wir verdrängen oder versuchen wir, die Tatsache durch Annehmen zu entschärfen?
Auch für diejenigen Menschen, die sich auf den Weg machen sind diese Themen vielleicht von großer Angst besetzt. Schweigen schafft einen bedrückenden Raum, in dem sich alle Beteiligten leicht allein gelassen fühlen. Gespräche helfen und bringen zueinander. Wenn das alleine nicht möglich ist, dann kann Unterstützung durch andere sehr hilfreich sein.
Nicht zu unterschätzen ist der Schatz an ausgesprochenen Wünschen. Wenn wir nicht wissen, was für den anderen wichtig ist, dann ist die Not nach dem Tod groß.
Dennoch gibt es Widerstand. Und gegen den kann man nur bedingt kämpfen. Ein Mensch, der sich nicht auseinandersetzen will, darf das auch.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es enorm hilft, wenn man beizeiten anfängt über das große Thema nachzudenken und zu reden. Miteinander und auch mit den Profis.